Andreas, Herbert Gerersdorfer, Hans Dorninger, Peter Schrammel
wolkenlos, Schleierwolken und Saharastaub von Südwesten
Sabathy-Hütte, 1620m - Zirbitzkogel, 2396m - Zirbitzkogelhütte, 2376m - Sabathy-Hütte
795m
9km
3 3/4h (2 1/2 + 1 1/4)
LW1; Stangenmarkierung oberhalb der Waldgrenze; eingekehrt in der Zirbitzkogelhütte und Sabathy-Hütte
Die Alpenvereinsortsgruppe Neumarkt plante 3 Schitourentage in den Seetaler Alpen. Da ich zufällig in Österreich war und sehr gutes Wetter angesagt war, beschloss ich mitzugehen. Den ersten Tag ließ ich aus und fuhr daher zeitig in der Früh um 5 Uhr über den Präbichl und die S36 an. Von weitem sichtbar strahlten die schneebedeckten Gipfel der Seetaler Alpen bereits in der Morgensonne. Über Obdach gelangte ich schließlich auf einer schmalen, hervorragend geräumten Straße gegen 8 Uhr hinauf zur Sabathy-Hütte. Dort stieß ich beim Frühstück zu den anderen, die sich bereits am Vortag eingefunden hatten. Wegen der hohen Temperaturen war der Schnee am Vortag sehr schwierig zu fahren gewesen. Während wir uns vorbereiteten, kamen immer mehr Schitourengeher am Parkplatz an. Auch eine Rettungshundestaffel war da. Um 9 Uhr brachen wir auf und marschierten bei strahlendem Sonnenschein an der Linderhütte vorbei in Richtung des weiten, ebenen Talschlusses. Von dort hatten wir freie Sicht auf den Gipfel mit seiner Hütte und den weiteren Weg über eine kurze Steilstufe hinauf zum oberen Teil des Kars. In den Nordhängen des Zirbitzkogel-Ostrückens waren verlockende Spuren zu erkennen. Ob der Schnee dort noch gut sein würde? Wir folgten der Stangenmarkierung über die weite Ebene und schließlich hinauf zum Lindersee, von wo noch 350 Höhenmeter zum Gipfel zu überwinden sind. In der Hauptrinne hatte sich schon eine regelrechte Buckelpiste entwickelt. Der Schneefall vom vorigen Wochenende tauchte die Nordflanke unterhalb der Hütte in winterliches Weiß, während die Südhänge des Scharfen Ecks schon fast wieder ausgeapert waren. Wir kamen schnell voran und erreichten um 11 Uhr 40 den Gipfel. Die Rundumsicht von dieser freistehenden Gebirgsgruppe ist gigantisch: Karawanken und Julische Alpen im Süden, Hohe Tauern im Westen, die gesamte Kette der Niederen Tauern im Norden, bis zu Hochschwab und Gleinalpe im Osten. Der Wind war trotz Kaiserwetters frisch – man möchte bei Schlechtwetter nicht hier heroben sein. Von Südwesten kündigte sich Föhnwetter mit Saharastaub durch eine etwas getrübte Sicht an. Nachdem wir das Gipfelmeer ausreichend in uns aufgesogen hatten, fuhren wir das Stückchen zur Zirbitzkogelhütte ab. Zu unserem Erstaunen war diese geöffnet und zahlreich besucht. Wir nützten diese Gelegenheit und wärmten uns mit Tee und Suppe. Die Abfahrtsoption über die Ostseite schied nach kurzer Diskussion aus, da man wegen der geringen Schneelage die Hälfte der Höhenmeter auf einer Ratrakspur abfahren müsste. So suchten wir uns unberührte Pulverschneeinseln links und rechts der Aufstiegsspur, wobei wir immer wieder Steinkontakt hatten und zwischendurch wieder Windharsch zu durchpflügen war. Ein paar schöne Schwünge zauberten doch ein Lächeln auf unsere Gesichter. In der Ebene angekommen, entschieden wir uns für eine Variante über die Sabathyalm, wo es früher Schlepplifte gab, und die mit ein wenig Gegenanstieg erreichbar ist. Der Schnee war dort aber fast grundlos tief. Gegen 15 Uhr saßen wir auf der Terrasse der Sabathy-Hütte und genossen die noch wärmenden Sonnenstrahlen. Nach dem Abendessen vertrieben wir uns noch die Zeit mit Schnapsen. Nachdem ich unzählige Bummerl hatte, gingen wir schlafen. Der Plan für den nächsten Tag war, auf die Winterleiten-Hütte zu fahren und von dort auf das Scharfe Eck zu gehen.