Peter Schrammel
wolkenlos
Gh. Drachenwand/St. Lorenz, 485m - Klettersteig Einstieg, 625m - Drachenwand-Ostgipfel, 1060m - Gh. Drachenwand
703m
6km
3 1/4h (1/3+ 1 2/3 + 1 1/4)
Ein stabiler aber extrem heißer Wochentag war angesagt. Eine längere Tour war also keine gute Idee. Daher entschied ich mich den Drachenwand-Klettersteig zu gehen. Ich war zwar schon einmal vor 20 Jahren auf der Drachenwand, aber da gab es den Klettersteig noch nicht. Um 7 Uhr 45 startete ich vom Gasthof Drachenwand in St. Lorenz. Einige Wanderer und Klettersteiger waren bereits vor mir auf dem Weg. An der Thekla-Kapelle vorbei erreichte ich nach 20 Minuten den Einstieg. Dort bereiteten sich schon 10 weitere Klettersteiggeher vor, während sich schon weitere 10 in der noch im Schatten befindlichen Einstiegswand aufstiegen. Über ein paar Leitern und eine schrägen Querung gelangte ich in den trockenen Schluchtgrund des Klausbachs und in die pralle Sonne. Der weitere Aufstieg war schweißtreibend und die Fußtritte größtenteils glänzend poliert. Vor einem schattigen Kamin überholte ich eine Gruppe tschechischer Klettersteiggeher. Vor der Seilbrücke hatte sich bereits ein Stau gebildet. Ich überholte mehrere Gruppen über die steilere Direkt-Variante mit spektakulärem Blick auf die Seilbrücke. Nach dem schmalen Gratstück bildete sich der nächste Stau. Eine rastende Gruppe ließ mich vorbei. Um 9 Uhr 50 hatte ich das Gipfelkreuz erreicht. Dabei hatte ich meine 1.5-Liter-Flasche fast vollständig ausgetrunken. Der Ausblick über den gesamten Mondsee, Irrsee und weiter zum Attersee, Schafberg und Dachstein war beeindruckend. Im Minutentakt kamen Klettersteiggeher und auch Wanderer über den Normalweg am Gipfel an. Viele machten nur ein Gipfelfoto und stiegen sofort wieder ab. Ich blieb bis 10 Uhr 30 und genoss die wunderbare Fernsicht. Nach einem obligatorischen Foto am Drachenloch stieg ich über den ziemlich zertretenen Normalweg ab. An den giftigen Gegenanstieg aus dem Klausbach-Graben konnte ich mich noch gut erinnern. Vom Aussichtspunkt konnte man die Karawanen, die sich den Klettersteig hinaufschwitzten, gut beoabachten. Den weiteren Abstieg hatte ich anders in Erinnerung. Nach den zahlreichen tödlichen Unfällen der vergangenen Jahre hatte man dort viele Leitern und Drahtseile eingebaut, sodass der Normalweg beinahe selbst ein Klettersteig geworden ist. Um 11 Uhr 45 war ich wieder zurück am Ausgangspunkt.