Wiener Hausberge West
Österreich
2022

Gr. Kesselgraben


1. 10. 2022

Harald Goldenits und Peter Schrammel

Wetter

bedeckt, zeitweise Nieseln

Bewertung 

***: Einsamer Aufstieg durch eine imposante Felsschlucht

Wegverlauf

Abzweigung Weichtalhaus, 540m - Gr. Kesselgraben, 559m - Gloggnitzer Hütte, 1548m - Gr. Kesselgraben

Höhenmeter

+1038m/-968m

Weglänge

17km

Zeitaufwand

4 1/3h (1/3 + 2 1/3 + 1 2/3)

Kondition 

E

Schwierigkeit 

0: ein paar höhere Stufen

Gefährlichkeit 

2: kleinere, steile Abhänge

Besucheraufkommen 

a: keine Menschenseele auf dieser Seite der Rax; noch 4 andere Leute in der Schutzhütte

Bemerkungen

Der Bus bleibt auch beim Gr. Kesselgraben stehen, auch wenn die Haltestelle nicht in den ausgehängten Fahrplänen aufgelistet ist - am besten den Busfahrer fragen. Die Gloggnitzer Hütte ist an Wochenenden bewirtschaftet. Es gibt Getränke, Suppen und Mehlspeisen.

Bericht

Nach zwei verregneten Tagen war ein zumindest trockenes Wetter angesagt. Viel Aussicht war nicht zu erwarten. Hari schlug den Großen Kesselgraben auf die Gloggnitzer Hütte vor. Dort wäre das Wetter nicht so wichtig. Nach einem Felssturz im Sommer war der Wanderweg jetzt wieder offen. Wir trafen uns um 7 Uhr 30 in Meiding und fuhren mit dem Zug nach Payerbach und von dort mit dem Bus zum Weichtalhaus. Wir waren uns nicht sicher, ob es beim Kesselgraben eine Bushaltestelle gäbe und verabsäumten es, den Busfahrer zu fragen. So mussten wir 25 Minuten entlang der Straße durch das wildromantische Höllental marschieren. Tatsächlich gibt es eine Bushaltestelle dort und wir würden den Bus bei der Rückfahrt von dort nehmen. Um 9 Uhr 30 begannen wir den Aufstieg durch die enge Schlucht. Es gibt keinen Bach in der Schlucht; zumindest ist keiner an der Oberfläche sichtbar. Stattdessen gibt es immer wieder Schuttkegel von Muren, die sich von links und rechts in den Graben ergossen hatten, und dazwischen dolinenartige Vertiefungen. Der jüngste Felssturz hatte Kleinwagen-große Felsblöcke auf den Wanderweg befördert. Plötzlich hörten wir Steinschlag. Es war jedoch nur ein Gams, der durch unwegsames Gelände aus er Schlucht in den Wald hinaufzog. Später führte der Weg entlang eines trockenen Bachbetts, das erahnen lässt, was sich hier bei einem Unwetter abspielt, hinauf. Der Weg war frisch markiert. Auch die Gämsen hatten den Weg frisch markiert. Die felsige Weg war stellenweise recht rutschig. Nach einer Engstelle in der Schlucht gelangten wir auf einen Fahrweg, der uns zu einer Forststraße brachte. Hier begann es kurz zu Nieseln. Dort stand der Lieferwagen für die Hüttenversorgung. Der weitere Weg führte uns flach durch den Hochwald and dutzenden riesigen Ameisenhaufen vorbei zur Hütte. Inzwischen hatte es wieder aufgehört zu nieseln. Die Hütte war gerade an der Wolkengrenze. Kurz vor Mittag setzten wir uns in die Gaststube. Ein Mann und drei Tschechinnen hatten es sich dort schon gemütlich gemacht. Wir tranken Bier und aßen Suppe, Kaffee und Strudel. Nach 13 Uhr begannen wir mit dem Abstieg, bei dem wegen der Nässe etwas Vorsicht notwendig war. Kurz vor 15 Uhr erreichten wir die Straße und verspeisten die letzten Reste unserer Jause in dem Wartehäuschen. Um 17 Uhr waren wir wieder in Meidling.



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