Georg Haberfehlner, Peter Schrammel
bedeckt, leichter Schneefall, später sonnig
Arntal, 1500m - Kamelisenalm, 1973m - Öwelenke, 2540m - Hochstein, 2827m - Oberstalleralm, 1864m - Arntal
1407m
20km
5h (1 1/4 + 1 1/2 + 1 + 3/4 + 1/2)
LW 2: 50cm gesetzter Pulver in den Nordhängen
Aus unser Erfahrung vom Vortag wussten wir, dass richtig guter Pulver nur in reinen Nordhängen zu finden ist. So planten wir die Überschreitung des Hochstein. Um 9 Uhr waren wir am Parkplatz am Ende der geräumten Straße im Arntal. Das Wetter schaute sehr bescheiden aus. Nach der Überquerung des Baches ging es sofort sehr steil hinauf zum Fürathof. Von dort führt eine sehr flache, endlos lange Forststraße zur Kamelisenalm. Während wir an einer mit Schindeln verkleideten Kapelle vorbeistapften, setzte bei bedecktem Himmel nun auch noch leichter Schneefall ein. Durch ein breites Kar steuerten wir die Öwelenke an. Zwei weitere Schitourengeher hinter uns zweigten zum Roten Ginggele ab. Die Sicht wurde zusehends immer schlechter. Wir einigten uns, dass wir zumindest bis zur Scharte hinaufsteigen und dort entscheiden würden. Oben angekommen, war plötzlich auf der anderen Seite die Sicht frei. Bei Sonne und blauem Himmel querten wir etwas ausgesetzt zu den Rinesseen hinunter. Dort beobachteten wir eine große Gruppe bei herrlichstem Pulver den steilen Nordosthang vom Roten Ginggele abfahren. Die Gruppe folgte hinter uns, als ich hinauf auf das Hochplateau des Hochstein spurte. Im immer tiefer werdenden Schnee überließ ich bald Georg die Spurarbeit bis zum Gipfel. Um 12:30 genossen wir die Sonne am Gipfel. Viele der umliegenden Gipfel waren aber weiterhin in Wolken. Die Gruppe fuhr wieder zurück zu den Rinesseen ab. Wir beeilten uns, da sich das Sonnenloch langsam zu schließen begann und wir die Abfahrt über den offenen Nordhang angehen mussten, solange die Sicht noch gut war. Was uns erwartete, konnten wir kaum erahnen: fast 800 Höhenmeter Abfahrt, keine einzige Spur, mehr oder weniger lockerer bis gesetzter Pulver. Die einzige Trübung war die bereits wieder sehr flache Sicht. Jauchzend glücklich erreichten wir den Talboden inmitten der Felsszenerie zwischen Kaschaswand und Weißer Spitze. Die weitere Abfahrt führte uns an dem wunderschönen Almdorf der Oberstalleralm vorbei, dann kurz steiler hinunter, bevor es kilometerlang flach, teilweise schiebenderweise zurück zum Parkplatz ging. Um 14 Uhr stoppten wir noch zur Stärkung im Wirtshaus in Innervillgraten.