Georg Haberfehlner, Peter Schrammel
bedeckt, Gipfel in den Wolken, später sonnig
Kalkstein, 1639m - Ruschletalm, 1950m - Gaishörndl, 2615m - Ruschletalm - Pürglesgungge, 2500m - Kalkstein
1551m
15km
4 1/2h (2 1/3 + 1/3 + 1 1/3 + 1/2)
LW 2, 40cm gesetzter Pulver in Nordosthängen
Ursprünglich war eine Schitourenwoche mit Freunden aus Frankreich in der Silvretta geplant. Diese sagten dann aber wegen schlechter Wettervorhersage ab. So organisierten Georg und ich kurzer Hand eine Woche in Sillian in Osttirol. Wir kamen spätabends angereist und bezogen in der Pension Pichler Quartier. Am nächsten Morgen fuhren wir um 9 Uhr nach Kalkstein. Der Parkplatz war bereits komplett voll. Der Himmel war bedeckt mit ein paar kleinen herumziehenden Sonnenlöchern. Auf dem Weg zur Ruschletalm bestaunten wir die enormen Schneemengen auf den Dächern: die Reste von den extremen Schneefällen im Jänner. Eine alte Lawine mussten wir auch überqueren. Nach einem kurzen, steilen Hang am Talschluss öffneten sich weite Hänge. Der Osthang der Gruberlenke war von einem alten Monsterschneebrett mit mehreren Metern Anrisshöhe verwüstet. Leider schien das Wetter nicht besser zu werden, sondern die Wolken sanken immer tiefer. Zuletzt setze auch noch Wind ein. Um 11:15 war es auf dem Gipfel so saukalt, dass wir sofort wieder einige Höhenmeter im Nebel hinunterfuhren. Im Schutz einer kleinen Wächte machten wir eine kurze Pause. Der Schnee fühlte sich gut an, aber ohne Sicht mussten wir uns mehr auf das Gefühl verlassen. Eine Spur zu einer der Nordostrinnen schien verlockend. Wir folgten ihr und dort war die weitere Abfahrt auch nicht schlecht. Währenddessen zog eine Karawane hinauf zum Gaishörndl. Kurz nach 12 Uhr waren wieder im Flachen. Das Wetter schaute nun plötzlich deutlich besser aus. Da wir noch nicht wirklich müde waren, fällten wir den Entschluss, zur Pürglesgungge aufzusteigen. Dazu stiegen wir noch einmal den Steilhang hinauf. Allerdings mussten wir jetzt die Lawinenreste unter der Gruberlenke hinüberqueren, was sich etwas mühsam gestaltete. Georg spurte dann unermüdlich über die flache Alm hinüber, bis wir unterhalb des Zollhauses auf die direkte Aufstiegsspur trafen. Auch hier zog eine Karawane vor uns her, auf die Georg kurz vor dem steileren Gipfelhang aufschloss. Ich trödelte ein bisschen hinterher. Richtig schön sonnig war das Wetter nun, als wir auf dem Gipfel gegen 14 Uhr eintrafen. Die Abfahrt erfolgte über den Osthang, der Schnee wurde hier nach unten hin aber bald immer stumpfer und schwerer. Um 15 Uhr waren wir wieder am Parkplatz, der nun fast leer war. Vor der Rückfahrt nach Sillian stärkten wir uns noch bei Radler und Suppe im Wirtshaus.