Rottenmanner Tauern
Österreich
2008

Gr. & Kl. Bösenstein


1. 5. 2008

Johann Dorninger, Heinz Temper, Elisabeth und Wolfgang Klingenböck, (Friedrich Nagl, (Wilhelm Haager))

Wetter

bewölkt

Bewertung 

***: Schitouren-Klassiker der Rottenmanner Tauern, leider bei suboptimalen Bedinugungen

Wegverlauf

Scheibelalm, 1656m - Edelraute-Hütte, 1706m - Gr. Bösenstein, 2448m - Kl. Bösenstein, 2395m - Edelraute-Hütte - Scheibelalm

Höhenmeter

1007m

Weglänge

9km

Zeitaufwand

3 3/4h (1/6 + 2 1/3 + 3/4 + 1/3 + 1/6)

Kondition 

E: halb so schlimm

Schwierigkeit 

Gr. Bösenstein III: bis zu 39° steil zur Scharte vor dem Gipfel, Gipfelhang 40°; Kl. Bösenstein I-II: <33°

Gefährlichkeit 

5: Abbrüche unterhalb des Gipfelhanges; ansonsten bis 3

Besucheraufkommen 

e: leicht erreichbar + geringer Höhenunterschied = sehr beliebt

Bemerkungen

Mautstraße zur Edelraute-Hütte: € 4.20

Bericht

Nachdem ich das Alpenvereinsschitourenwochenende Anfang April wegen Krankheit verpasst hatte, war nun wieder eine Möglichkeit für eine gemeinsame Schitour organisiert von Hans Dorninger. Gegen 7 Uhr wurde ich aufgelesen und um 9 Uhr waren wir schon auf der Edelraute-Hütte und trafen uns mit der zweiten Partie, die von Wieselburg angereist war zum Frühstück auf der Hütte. Nach halb zehn machten wir uns auf den Weg. In den zwei steileren Stückchen nach dem Scheibelsee begannen sich die Karawanen schon fast zu schließen. Die Schneegrenze hatte sich in den letzten Tagen schon deutlich gehoben - die meterhohen Schneemassen am Straßenrand waren nur mehr die letzten Reste des Winters. So war der Schnee auf 2000m auch in der Früh schon etwa 20cm tief. In einer lange Querung gelangt man zu der Verflachung oberhalb der Grünen Lacke. Ein Wechselspiel von Sonne und Wolken begleitete unseren Weg. Ein sich nach oben bis 39° versteilender Hang führte uns zur Elendscharte - die Schneequalität verbesserte sich nun deutlich von Höhenmeter zu Höhenmeter. Von dort fehlen nur noch 130 Höhenmeter zum Gipfel - Querung und Aufstieg im Gipfelsteilhang, in dem bei jedem Schritt Vorsicht geboten ist, da unterhalb Felsabbrüche drohen. Leider hatte der Berg gerade eine Haube aufgesetzt, als wir auf dem Gipfel waren - auf freie Sicht nach unten folgte dichter Nebel. Gegen 13 Uhr ging es wieder weiter. Der Gipfelhang war wunderbar ca. 5cm aufgefirnt, Buckelpistenverhältnisse. Auf die ca. 43° steile Gipfelrinne hatten wir auf Grund der uns schon vom Aufstieg her bekannt schlechten Schneequalität im unteren Stück verzichtet - auch der Aufstiegsweg war für die weniger versierten Schifahrer unter uns noch Herausforderung genug. Wieder im Flachen lockte der Nordosthang des Kl. Bösensteins, von dessen Gipfel uns nicht einmal 300 Höhenmeter trennten. So spannten wir die Felle wieder drauf und zogen hinauf. Nach kaum einer halben Stunde hatten wir den zweiten Gipfel erklommen. Die Sicht verbesserte sich und die traumhafte Abfahrt im 10cm tiefen Firn wurde von Sonnenschein begleitet. Die Grüne Rinne erschien uns zur Nachmittagsstunde zu gefährlich - in tieferen Lagen ergossen sich auf den direkten Südhängen schon Ströme von Grundlawinen in den Talboden. Der Sulz wurde nun stellenweise auch wirklich schon erschreckend tief. In einem kurzen Steilstück zum oberen Scheibelsee gelang es mir auch tatsächlich, ein 5m breites Brett mit dem 10cm oberflächlich gebundenen Neuschneesulz abzutreten, das langsam 50m talwärts rollte. Nach kurzem Hinausschieben zur Hütte machten wir uns nach dem Abendessen um 16 Uhr wieder in Richtung Heimat auf.



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