Traun- und Almtaler Voralpen
Österreich
2006

Kremsmauer


1. 9. 2006

Elfriede, Otto und Peter Schrammel

Wetter

beinahe wolkenlos

Bewertung 

****: Nicht gerade einfach zu bezwingende Gratschneide hoch über Kirchdorf

Wegverlauf

In der Krems, 551m - Törl, 1457m - Kremsmauer, 1604m - Törl, 1457m - In der Krems, 551m

Höhenmeter

1325m

Weglänge

11km

Zeitaufwand

5 3/4h (2 1/4 + 1 + 1 + 1 1/2)

Kondition 

F: Der Gegenanstieg nach dem Törl zehrt gewaltig an Kräften und Motivation!

Schwierigkeit 

A-B, I: zum Törl in mehreren Teilsttücken ca. 70m mit Drahtseilen und Trittklammern ausgestattete Kraxelei A-B, zum Teil aber sehr rutschig; unmittelbar nach dem Törl A/0+, im weiteren Verlauf eine Stufe I- und in einer Querung eine lästige 2m-Stufe I (B, das Drahtseil ist leider sehr dünn), zur Kremsmauer drei 5-10m hohe Steilstufen I- (die Drahtseile sind dort wenig hilfreich)

Gefährlichkeit 

5: Waldweg entlang des Baches ein, zwei lästige Stellen 3, Anstieg zum Törl einige Querungen 4, im Abstieg vom Törl eine Felsstufe in einer Querung 5, zum Gipfel höchstens 3; Gipfelbereiche

Besucheraufkommen 

e: unglaublicher Almauftrieb!

Bemerkungen

Ein direkter Weg von unterhalb des Törls (rote Markierung am Einstiegsfelsen) über die Gratschneide zur Kremsmauer existiert tatsächlich!

Bericht

Ein schönes Wochenende stand auf dem Plan, sodass wir auf der Fahrt zum Attersee, einen Berg "mitnehmen" wollten. Um 8:40 marschierten wir vom Ausgangspunkt in der Krems ab, wo sich schon auffallend viele Autos an den Straßenrand drängten. Es geht gleich steil weg; ein über hohe Felsstufen dahinrauschender Bach und einige gar nicht ungefährliche Querungen schaffen Abwechslung. Nachdem sich der Weg gegen Westen wendet, führt er dann flacher auf einem Rücken zur Parnstalleralm, bevor er sich in eine langen Querung bis zum Zusammentreffen mit dem Weg von der Gradnalm hinüberzieht. Immer mehr Wanderer bekamen wir zu Gesicht. Steil geht es zuerst über kleinere Felsstufen und durch Latschengassen hinauf. Nach einer längeren Querung beginnen dann Drahtseilsicherungen, mit deren Hilfe es zunächst in einer breiten Rinne nur mäßig steil aufwärts geht, die dann aber in einer etwas feuchten plattigen Querung eine große Hilfe sind. In einem weiteren Bogen gelangten wir hinauf zum Törl, einem großen Felsloch, durch das man auf die Südseite wechselt. Dort herrschte abermals ziemliches Gedränge, es geht sogleich steil hinunter, und der nicht endenwollender Höhenverlust beginnt. In der Querung der Südflanke sind einige gar nicht so einfache Felsstufen zu passieren, allerdings sind da die Drahtseile im Gegensatz zum Törlaufstieg beinahe unbrauchbar. Nach der Abzweigung (Kaltau) führt der Steig wieder aufwärts. Mit den Kräften war's bei Mama schon ziemlich am Ende, doch mussten wir noch fast 300 Höhenmeter bis zum Gipfel hinauf: über viele Serpentinen im Kampfwald, eine Schotterfeldquerung und immer wieder kleinere und größere Felsabsätze. Zuletzt schafften wir es aber doch mit letzter Kraft kurz nach 12:30 auf den Gipfel der Schneide, wo wir mit einer tolle Fernsicht von Hochschwab bis Watzmann, den Gesäusebergen und natürlich dem zum Greifen nahen Toten Gebirge. Nach einer längeren Pause, die von einem stetigen Kommen und Gehen geprägt war, machten wir uns um 14 Uhr wieder auf. Der sich dahinziehender Gegenanstieg strapazierte noch einmal von Neuem die Nerven. Kurz vor dem Törl begegneten wir einem älteren Bergfex wieder, der, während wir noch jausneten, langsamen Schrittes über die Gratschneide nach Westen kletterte. Unser Abstieg folgte dem Aufstiegsweg; es wurde aber umso deutlicher, wie mühsam der Aufstieg wegen des ununterbrochen steilen, rutschigen Geländes eigentlich war. Erst nach 17 Uhr waren wir wieder unten und freuten auf das wohlverdiente, abkühlende Bad im 17 Grad warmen Attersee.



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