Ennstaler Alpen
Österreich
2005

Gr. Buchstein


3. 9. 2005

Peter Schrammel und Georg Schreil

Wetter

bewölkt

Bewertung 

****: Gesäuse-Klassiker von der stilleren, schöneren Seite

Wegverlauf

Buchau, 772m, Gr. Buchstein, 2224m, Buchau, 772m

Höhenmeter

1598m

Weglänge

15km

Zeitaufwand

6h (3 3/4 + 2 1/4)

Kondition 

G: nichts für Schwachmatiker

Schwierigkeit 

B-C, II-: bis zur Weggabelung eine Felsstufe 0+; bis zum Einstieg einige Stellen I; Südwand-Klettersteig B-C/I+; Wengerweg einige Stellen II-, feucht, weit auseinander liegende Griffe

Gefährlichkeit 

6: Aufstieg 2, Querung 4, Klettersteig viele Stellen 6, Wengerweg 3

Besucheraufkommen 

c: keine Menschenseele bis zum Querweg, dann schon so manches Gedränge im Klettersteig

Bericht

Da ich August und September wieder in Wien arbeitete und die letzten Wochenenden alle ausgesprochen schlecht waren, mussten wir diesen ein bisschen besseren Sonntag nutzen. Außerdem wollte Georg sein neues Klettersteigset ausprobieren. Obwohl er erst letztes Jahr den Buchstein - allerdings von Gstatterboden aus - ersteigen hatte, einigten wir uns auf diese Tour. Um 6:15 fuhr ich ab nach Weyer, um ihn abzuholen. Wir parkten in der Buchau auf einem kleinen Parkplatz beim Schild "Fertigbeton". Um 7:30 wanderten wir auf breiter Straße zu einem Schotterwerk, sodann ein breites Bachbett querend aufwärts, dann den Markierungen in dasselbe Tal folgend. Der Fahrweg wurde immer schmäler bis er plötzlich an einer Mauer endete. Auf der anderen Seite des Baches führte er wieder weiter. Dazwischen dürfte einmal ein Brücke gewesen sein. So stiegen wir steil hinunter in den Grund der Schlucht und weiter in den rechten Arm des beeindruckenden Canyons. Nach einigen Gams-Begegnungen querten wir später noch einmal das "Letzte Wasser", bevor es dann durch Wald einigermaßen steil aufwärts ging. Weiter oben eröffneten sich dann Blicke in die wilden Schluchten der Westflanke des Buchsteinmassivs. Bald ging es aber durch Latschen immer schottriger aufwärts; unter einer Mauer kurz hinunter und dann steil so gut wie weglos über ein Schotterfeld hinauf, was sich als ziemlich anstrengend erwies, da auf drei Schritte nach vorne, stets zwei zurück folgten Nach einer kurzen Stelle zum Kraxeln gelangten wir auf Weg, der vom Buchsteinhaus heraufkommend die Westseite quert. Gerade weiter würde der Normalweg hinaufführen; wir aber gingen über eine nicht ganz unausgesetzte Querungen vorbei an der Abzweigung des Wengerweges weiter nach Süden Richtung Buchsteinhaus, wo am nächsten Riedel der Klettersteig beginnt. Zuerst sind einige ungesicherte nicht zu unterschätzende Kletterpassagen (I). Am Einstieg, wo sich gerade eine Gruppe bereit machte, legten wir unsere Ausrüstung an. Danach geht es gleich steil aufwärts und über Felsplatten in einem breiten Band weiter in die Südwand hinein, dann ständig querend mit einer kurzen Steilpassage. Darauf folgt eine extrem ausgesetzte Querung mit schmalen Tritten, sodass man sich nur entlang des Seiles hinüberhandeln kann. Nach einem kurzen Aufstieg geht es dann weniger ausgesetzt weiter hinunter in eine Wandbucht. Wir überholten die Gruppe und kletterten drüben hinauf, zuletzt durch eine Schlucht und dann weiter zum Ausstieg. Von Osten entlang der Steilabstürze erreichten wir um 11:40 den höchsten Punkt, wo schon einige andere verweilten und auf die Sonne warteten. Während wir uns an die Jause machten, trieb es immer wieder Wolken und Nebelfetzen herauf; hin und wieder konnten wir auf das in der Sonne glänzende Buchsteinhaus hinuntersehen; manchmal auch hinüber zum Hochtor und dem Admonter Reichenstein und die Haller Mauern. In nächster Nähe hinter dem kleinen Plateau befindet sich die St. Gallener Spitze; kurz kam auch Kleiner Buchstein zum Vorschein. Um 12:40 stiegen wir nach einem kurzen Gegenanstieg über den Wenger-Weg ab. Durch ein enges Felstor geht es über einige nicht so einfache Kletterstellen (II-) in einer Schlucht hinunter. Die Sicherungen sind alt und nicht mehr sehr hilfreich; es folgt ein Wechsel in die nächste Schlucht, etwas feucht und daher noch mehr aufzupassen. Oft sind die Griffe und Tritte sehr weit auseinander; einige Klammern sind durchaus brauchbar; zuletzt heißt es über eine Wand, wo Griffe und Tritte Mangelware sind, aber ein Drahtseil hilft, abzusteigen. Über Bänder kehrt man zurück zum Querweg. Hinunter war das Schotterfeld weit lustiger - dennoch kam uns der Abstieg viel länger als der Aufstieg vor. Nach 15 Uhr waren wir wieder beim Auto und fuhren zurück nach Weyer.



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