Venediger- und Lasörlinggruppe
Österreich
2004

Larmkogel und Blessachkopf


9. 9. 2004 - 10. 9. 2004

Peter Schrammel und Rajarshi Ghosh

Wetter

am 1. Tag wolkenlos, am 2. Tag bewoelkt bis bedeckt

Bewertung 

*****: ausgedehnte Tour durch zwei Täler der Hohen Tauern mit einem beliebten Aussichtsberg und einem kleinen Gletschergipfel

Wegverlauf

1. Tag: Hollersbach im Pinzgau, 824m, Edelweiß-Hütte, 1219m, Fürther-Hütte, 2201m, Larmkogel, 3022m, Thüringer-Hütte, 2212m
2. Tag: Thüringer-Hütte, 2212m, Blessachkopf, 3050m, Ghf. Alpenrose, 1384m, Habach, 830m

Unterküfte

Thüringer-Hütte, 2212m

Höhenmeter

3356m (1. Tag: +2440/-1052; 2. Tag: +916/-2298)

Weglänge

40km (1. Tag: 22km; 2. Tag: 18km)

Zeitaufwand

12 1/2 h (1. Tag: 7 h (1 3/4 + 2 1/4 + 2 + 1); 2. Tag: 5 1/2 h (2 + 2 1/2 + 1))

Kondition 

HF

Schwierigkeit 

A (I-): kurze Stelle beim Gipfelaufbau des Larmkogel; auf Blessachkopf über Bloecke 0+

Gefährlichkeit 

4: zur Fürther-Hütte 2, zur Larmkogelscharte 2, Larmkogel-Gipfelaufbau 4, Gipfelbereich!, Abstieg zur Thüringer-Hütte 4, zum Waidsfeldkees Steilwiesen 3, zum Blessachkopf 4, Gipfelbereich!!! (Gipfelgrat zum Larmkogel-Blick 6), Noitroi-Steig kurze Querungen 4, Habachklause 2

Besucheraufkommen 

d: landauf, landab bekannt als einfacher 3000er

Bemerkungen

auf Blessachkopf Steigeisen notwendig

Bericht

Diese Tour war eigentlich schon letztes Jahr geplant gewesen, doch war immer wieder etwas dazwischengekommen und auch heuer war sie sich nie ausgegangen. Da am nächsten Tag eine Wetterverschlechterung angesagt war, beschlossen wir, schon am ersten Tag den Gipfel des Larmkogel zu ersteigen und in der Thüringer-Hütte anstatt der Fürther-Hütte zu übernachten. Nach fast dreieinhalbstündiger Fahrt marschierten wir kurz nach acht Uhr los. Da wir uns dachten, Taxis und Tülerbusse sind nur etwas für Faule, wollten wir den über sechs Kilometer entlang des Hollersbaches führenden Bachlehrpfad gehen. Allerdings war dieser wegen Sprengarbeiten gesperrt, so mussten wir, da wir keine weitere Zeit verlieren wollten, der Schotterstraße mit zwei Gegenanstiegen zur nach 8km gelegenen Edelweiß-Hütte folgen. Nach einer Talstufe nach der Ofneralm beginnt der Trampelpfad hinauf zur Fürther-Hütte. In Serpentinen wanderten wir den breiten Weg an tosenden Wasserfällen vorbei mit einer kurzen Einlage als Schafhirten empor; nach vier Stunden und 17 Kilometern Fußmarsch machten wir beim Kratzenbergsee Rast. Nach einer kleinen Jause ging es um 12:45 gleich weiter über den gepflasterten Weg auf die Larmkogelscharte, über Blöcke an der Ostseite des Gipfelaufbaus vorbei und zuletzt über wenige Trittklammern auf einer Platte zum Gipfelkreuz. Das gigantische Panorama wird vom im Süden thronenden Großvenediger dominiert; im Osten der Großglockner, in der Ferne die Reichenspitzgruppe im Westen, Karwendel, Wilder Kaiser, bis zum Dachstein im Nordosten. Nach einer immer wieder durch eintreffende Wanderer gestörten Gipfeljause stiegen wir um 16:20 wieder ab und erreichten eine Stunde später über den etwas steileren Weg unter den Westabstürzen die Thüringer-Hütte. Auf der Terrasse konnten wir beobachten, wie die Sonne nach und nach hinter den Grattürmen von Kesselkarkopf und Breitfuß verschwand, bis nur mehr die Silhoutte des Kammes sichtbar war. Nach dem Abendessen in der Stube folgte noch Geplauder mit interessanten Persönlichkeiten von Tirol über Oberösterreich bis Nepal. Die Nacht war relativ ungestört, obwohl ungefähr 15 Personen im Lager im Dachgeschoß waren; gegen Morgen wurde es ganz schön frisch unter den Decken. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von der freundlichen Hüttenwirtin und wanderten mit zwei Tirolern los, die uns überredet hatten, mit ihnen auf den Blessachkopf zu schauen. Der Reiz, die Steigeisen auszuprobieren, bewegte uns mitzugehen, obwohl das Wetter nicht mehr optimal war. Nach dem beschwerlichen Anstieg zum Waidsfeldkees ging es weiter über Schneefelder und Blockgeröll. Wir schnallten uns die Steigeisen an und stiegen am Rand des Eishanges zwischen Felsblöcken hinauf und dann über die Firnflanke zum Gipfelaufbau. Vom nach drei Seiten senkrecht und überhängend abfallenden Gipfel glänzte der Großvenediger noch in der Sonne, während von Westen her schon dichte Bewölkung aufzog. Gegen 10:30 bemühten wir uns so schnell wie möglich wieder hinunter zu kommen, was wir über eine Steilwiese auch flotter als erwartet schafften. Über den Noitroisteig, ein gepflasterter und reichbestufter Trampelpfad durch die Talwand des Habachtales, und hinaus zum Gasthof Alpenrose, die im Gegensatz zum Hollersbachtal etwas steilere Schotterstraße und schließlich über den Geolehrpfad durch die Habachklause gelangten wir hinaus ins Salzachtal. Wir waren gerade unterwegs zur Haltestelle, als ein Auto hält, und uns ein Bergkamerad, den wir am Vorabend auf der Hütte kennengelernt hatten, dankenswerterweise nach Hollersbach bringt. Wegen des starken Rückreiseverkehrs stauten wir uns bis 19 Uhr zurück nach Amstetten.



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