Hochschwabgebirge
Österreich
2004

Hochschwab


23. 10. 2004

Peter und Otto Schrammel, Lukas, Tobias und Guenther Spath

Wetter

Nebelmeer unten, grenzenlose Fernsicht oben

Bewertung 

*****: klassische Tour auf den Schwaben bei herrlichstem Herbstwetter

Wegverlauf

Bodenbauer, 884m - Hochschwab, 2277m - Voisthaler-Hütte, 1654m -Fölzalm, 1484m - Fölz, 765m

Höhenmeter

+1600m/-1719m

Weglänge

22km

Zeitaufwand

6 3/4h (3 1/2 + 1 1/2 + 3/4 + 1)

Kondition 

G: auch die zweitkürzeste Route ist ein Gewaltmarsch

Schwierigkeit 

A-B, 0+: eine Felsstufe aus dem Trawiestal 0+, eine lange Stiege (mit Ketten zum Anhalten) im Ghackten 0, eine Steilstufe mit Trittklammern A-B, sonst höchstens A (0+). Abstieg zum Schiestlhaus felsig aber ohne Schwierigkeiten. Graf-Meran-Steig 0. Ochsensteig 0.

Gefährlichkeit 

5: eine unangenehm feuchte Plattenquerung aus dem Trawiestal heraus 5, Ghacktes bis 4, Gipfelbereiche, Abstieg zum Schiestlhaus 3-4, Graf-Meran-Steig max. 3, Ochsensteig 3-4.

Besucheraufkommen 

e: Nicht einmal frühes Aufbrechen hilft gegen Gänsemarsch im Ghackten und Gedränge zum Gipfelfoto.

Bemerkungen

Mit freundlicher Unterstützung von Cosima, die zum Bodenbauer mitgefahren ist und uns dann gemeinsam mit Bauers, Schrammels und Spaths auf die Fölzalm entgegengegangen ist.

Bericht

Wir waren zum Geburtstag von Tante Erna in der Steiermark eingeladen, und da sich ein schönes Wochenende angekündigt hatte, nahmen wir vorsichtshalber die Wandersachen mit. Ich schlug vor, auf den Schwaben zu gehen, weil ich eh noch nie oben war. Nach der Feier stellte sich heraus, dass auch Günther mitgehen wollte, und da die anderen bei einem so schönen Tag auch nicht in der Stube hocken wollten, fuhr Cosima schnurstracks nach Graz, um das Wanderzeugs zu holen. Am nächsten Tag brachen wir um 6:45 bei völliger Dunkelheit vom Bodenbauer auf. Innerhalb einer Viertelstunde war es aber hell und wir bemerkten nun, warum der Parkplatz so zeitig schon so voll war: Es waren nämlich schon viele Grüppchen unterwegs. Die wuchtigen Felsgestalten links und rechts des Trawiestales, wie Beilstein, Festlbeilstein und Stangenwand erleuchteten im Morgenrot. Auch die wunderschön verfärbten Lärchen zogen uns im Trawiestal in ihren Bann, gegen dessen Ende der Weg erst steiler und mit einer nicht ganz ungefährlichen Querung hinauf zum Ghacktbrunn führte. Immer wieder begegneten wir denselben Leuten: Einmal überholten sie uns im Eilschritt, dann eine halbe Stunde später kamen wir bei ihnen wieder beim Jausnen vorbei. Nach dem Ghackten, wo kräftig die Sonne hineinbrannte, musste Otto mit dem Tempo etwas zurückschalten und brauchte deswegen etwas länger zum Gipfel. Ein Blick zurück hinunter ins Ghackte zeigte erste Anzeichen einer Völkerwanderung. Tobias ist derweilen schon alleine über die Hochfläche zum Gipfel vorgegangen. Bis 11:15 saßen jedenfalls alle gemütlich hinter einem vor dem eisigen Wind schützenden Felsen bei der Jause und genossen die Fernsicht. Das Murtal und die angrenzenden Täler, sowie das Enns-, Salza- und Donautal waren wie mit Watte ausgefüllt; im Osten reichte die Sicht vom Schneeberg bis zum Schöckl, im Süden bis zu den Karawanken; im Westen war der Dachstein zum Greifen nahe; die weißgrauen Felsen von Hochtor und Priel glänzten in der Sonne; hintern den Gipfeln der Niederen Tauern lugte noch die eine oder andere Spitze der Hohen Tauern hervor. Da nach und nach immer mehr heraufpilgerten, machten wir uns nach halb Zwölf Richtung Schiestlhaus auf, besser gesagt zu den Schiestlhäusern, denn auch das neue stand schon halbfertig in der Landschaft. Schnell gings dann hinunter in die zu dieser Tages- und Jahreszeit völlig im Schatten gelegene Dullwitz und hinaus zur Voistalerhütte und weiter über Ochsensteig und Fölzsattel zur Fölzalm, wo uns Cosima schon entgegenkam. Nach einer kurzen Pause bei der beliebten Fölzalm stiegen wir über den breiten Fahrweg ab und erreichten zuletzt um 15:45 durch die Fölzklamm den Parkplatz in der Fölz.



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