Salzkammergut
Österreich
2002

Rettenkogel & Bergwerkskogel


30. 8. 2002

Peter, Elfriede und Otto Schrammel

Wetter

wolkenlos bis leicht bewölkt, etwas diesig

Bewertung 

*****: tolle, aber ziemliche schwierige Tour mit zahlreichen ausgesetzten Kletterstellen

Wegverlauf

Ramsau, 520m, Sonntagkaralm, 1077m, Rettenkogel, 1780m, Bergwerkskogel, 1781m, Laufenbergalm, 1307m, Ramsau, 520m

Höhenmeter

1408m

Weglänge

14km

Zeitaufwand

7h (1 1/2 + 1 1/2 + 1 + 1 1/4 + 1 3/4)

Kondition 

F

Schwierigkeit 

C-D, I: Aufstieg zum Rettenkogel eine Querung B, drei Felsstufen I-; zum Bergwerkskogel zunaechst 2 Wände: erste B-C, zweite C-D (6m senkrecht, kaum Tritte und Griffe), zwei weitere Stellen I, Abstieg vom Bergwerkskogel längere Passagen B/I (Näheres im Bericht)

Gefährlichkeit 

7: Aufstieg zum Rettenkogel drei Querungen 6, zum Bergwerkskogel einige Stellen 7 insbesondere eine Querung, Abstieg vom Bergwerkskogel einige Stellen 6, Gipfelbereiche

Besucheraufkommen 

c

Bemerkungen

Viele Kletterstellen sind drahtseilgesichert, aber massiv ausgesetzt. Bei drei Stellen ist das Drahtseil zur Fortbewegung unumgänglich (d.h. man muss diesem und seinen/ihren Händen zeitweise das ganze Körpergewicht anvertrauen), da weder ausreichende Tritte noch Griffe vorhanden sind. Bei den Querungen wäre eine Klettersteigausrüstung zu Sicherungszwecken sinnvoll.

Bericht

Um 6 Uhr fuhren wir nach Ramsau zwischen Bad Ischl und Strobl ab. Um 6:45 marschierten wir ab, entlang des Schöffaubaches, dessen Hochwasser in den vergangenen Wochen an einigen Stellen den Fahrweg unterspült hatte, hinauf zur Schöffaualm. Weiter teils in teils neben einem Bachbett zur Sonntagkaralm. Hat man diese überquert, wird es zum Kamm hinauf, der sich in einem Bogen von Nordwesten zum Gipfel des Rettenkogels hinaufzieht, ein wenig steiler. Nach zwei unschwierigen Felsstufen wird die Sicht nach Südwesten frei. Nach einer weiteren Felsstufe kommt eine Querung mit guten Tritten, allerdings gibt es wegen der leicht überhängenden Felswand außer dem Drahtseil keine Griffe. Nach zwei Steilhang-Querungen beginnt das letzte steile Stück zum Gipfel, wo der feine Schotter ungut rutschig war. Nach weiteren Felsstufen gelangten wir nach einigen kurzen Pausen während des gesamten Aufstieges um 10:45 auf den Gipfel. Der Fernsicht war nicht überragend. Um 11:30 brachen wir in Richtung Bergwerkskogel auf. Nach wenigen Metern ist das Gehgelände zu Ende und eine erste fast senkrechte Felswand mit sehr guten Griffen und Tritten ist zu überwinden. Danach geht es wenige Meter über einen schmalen Grat weiter zum zweiten 6m hohen, wirklich senkrechten Abbruch: Griffe und Tritte sind nur spärlich und weit auseinanderliegend vorhanden, den einzigen Halt gibt ein Drahtseil, entlang dessen wir uns hinunterließen. Recht gemütlich geht es dann weiter bis zu einer etwa 5m langen Querung einer mindestens 150m senkrecht abfallenden Wand, auch hier bietet nur das Drahtseil Halt, mit den Beinen kann man sich lediglich auf zentimeterbreiten Tritten gegen den Fels abstützen. Auf einer luftigen Kanzel kann man den Tiefblick genießen, bevor es über eine mäßig geneigte Felsplatte weiter geht. Mit leichteren Kraxeleien überwindet man stets extrem ausgesetzt den nächsten Gegenanstieg. Über einen Felsblock steigt man in die nächste Scharte ab, zuletzt gelangt man problemlos auf den Gipfel des Bergwerkskogels. Um 12:30 stiegen wir auf dem Ostgrat, der eine tief eingeschnittene Scharte in seinem Verlauf trägt. Um in diese abzusteigen sind einige, teils luftige Kletterpassagen mit ausreichenden Griffen und Tritten zu überwinden. Kurz vor der Scharte ist noch eine ausgesetzte Querung, bei der zwar relativ weit auseinanderliegende schmale Tritte aber außer dem Drahtseil keinerlei Griffe vorhanden sind. Sobald man die Scharte über eine kurze Steilstufe verlassen hat, hat man sämtliche Kletterstellen hinter sich gebracht. Nun stiegen wir gemütlich zur Laufenbergalm ab. Die erste Hälfte des weiteren Abstiegs in Richtung Schöffaualm war eine Rutschpartie in einem Graben über nasse Steine und Felsen hinunter. Um 16 Uhr waren wir beim Auto angelangt und erwarteten schon die verdiente Abkühlung im Attersee.



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